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Reisen mit Hund

Urlaub mit Hund

Alle Jahre wieder stellt sich die Frage: Nehmen wir "Fiffie" diesmal mit in die Ferien? Aus eigenen Erfahrungen, die ich in verschiedenen Urlauben mit meinen Hunden sammeln konnte, kann ich nur unterstreichen, wie viel Spaß es macht, unsere Fellnasen dabei zu haben. Alleine die netten und kuriosen Begegnungen mit den Menschen füllen Urlaubsgeschichten. Natürlich stößt man auf einer Reise mit Hund auf Schwierigkeiten, die bei Reisen alleine oder auch mit Kindern nicht auftauchen. Doch trotz aller Organisationsarbeit, die es zu leisten gilt bezüglich Unterkunft, Transport, Gassigehmöglichkeiten, etc. kann ein Urlaub mit dem eigenen Hund ein ganz besonderes und schönes Erlebnis sein.

Wenn sie überlegen, mit dem Vierbeiner in Urlaub zu fahren, sollten sie zu allererst genug Zeit für die Vorbereitung einplanen. In die Überlegungen sollten verschiedene Aspekte mit einfließen: Wie alt ist der Hund, ist er gerne unterwegs oder fühlt es sich zuhause am wohlsten. Hat er Angst beim Autofahren oder in Transportboxen. Mit ausreichend Zeit, kann man auf gewisse Verhaltensweisen noch reagieren und den Vierbeiner auf die veränderte Situation vorbereiten.

Deshalb sollten sie sehr gründlich abwägen, ob sie nun gemeinsam auf Reisen gehen oder ob unser Begleiter zuhause vielleicht doch besser aufgehoben wäre.

Ein Vorteil, der sich sicherlich aus einer gemeinsamen Reise ergibt, ist, dass das Tier zuhause nicht durch Andere versorgt und Herrchen in der Ferne kein schlechtes Gewissen haben muss. Nachteile ergeben sich aus der individuellen Situation des Tieres und den Gegebenheiten am Urlaubziel vor Ort. Diese können von Land zu Land sehr verschieden sein.

Die folgende Checkliste ist als Leitfaden gedacht, bedeutet aber nicht gleich ein kategorisches „Aus“, wenn sie einige Punkte mit „Ja“ beantworten können. Im Einzelfall sollten sie mit Ihrem Tierarzt und Hundetrainer klären, ob sie mit genügend Zeit einige Probleme auch lösen kann.

Checkliste:
- Hat ihr Hund eine ihn erheblich beeinträchtigende Erkrankung?
- Ist er empfindlich bei Klimawechseln und anfällig für Hitze und Kälte?
- Ist er problematisch im Umgang mit Menschen oder anderen Tieren?
- Hat er Probleme mit dem Gehorsam?
- Läuft er gerne weg?
- Ist er im Allgemeinen ängstlich?
- Läuft er bei Gefahr weg?
- Ist er nicht stubenrein?
- Hat er Probleme mit dem Autofahren?
- Ist er ängstlich oder gar panisch in einer Transportbox?
- Verhält er sich panisch, wenn er allein gelassen wird?
- Zerstört er Dinge?
- Ist er krankheitsanfällig?
- Wird ihre Hündin während des Urlaubs läufig?

Ist die Entscheidung gegen die Mitnahme ihres Hundes gefallen, beginnt die Suche nach einer geeigneten Unterbringung, die im optimalen Fall eine für den Hund bekannte Person aus Freundes- oder Familienkreis ist. Darüber hinaus gibt es aber auch eine Auswahl an guten Hundepensionen oder einen sog. Dogsitting-Service, bei dem Gastfamilien für den Hund organisiert werden. D.h. der Hund wird im privaten Umfeld untergebracht. Infos und Adressenlisten bekommen sie meist über Tierarzt, Hundeschule oder Tierheim.

Darf ihr Hund mit, beginnt die Vorbereitung bis zur Abreise.
Kommt er in Situationen, die ihm noch unbekannt sind und evtl. Probleme darstellen könnten?
Sehr wichtig ist das Transportmittel.
Eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist natürlich auch dann möglich, wenn sie mit dem eigenen Auto unterwegs sind. Und sei es nur, weil sie eine Panne haben. In diesem Fall sollte ihr Hund daran gewöhnt sein, im Bus oder Zug mitzufahren. Nicht überall im Ausland darf ihr Hund sie begleiten. Kann ihr Hund ohne Probleme alleine im Auto warten? Und ist es dafür nicht zu heiß?
Im Vorfeld können sie das sehr schön üben, indem sie ihn immer nur kurz im Auto lassen – z.B. für kurze Einkäufe – so lernt er sehr schnell, dass Herrchen und Frauchen immer wieder zum Auto zurückkommen. Ganz wichtig ist die Belüftung im Fahrzeug. Bitte bedenken sie, dass die Temperaturen in einem in der Sonne geparkten Auto schon innerhalb weniger Minuten auf 60 - 80°C ansteigen können. Ist ihr Hund diesem Klima ausgesetzt, führt das innerhalb von Minuten zu einer Überhitzung mit Kreislaufversagen! Deshalb kann ich gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, das Auto im Schatten zu parken und für gute Belüftung und kühle Temperaturen im Innenraum zu sorgen.

Das Fliegen in einer Flugbox ist für viele Hund eine ganz besondere Herausforderung.
Hier sollten sie mind. vier Wochen für das Training mit der Box einplanen, die nach und nach zum Lieblingsplatz werden kann, wenn neben der Lieblingsdecke dort Spielzeug und Leckerlis vorgefunden werden. Im Optimalfall wird die Box als gemütliche Höhle akzeptiert. Aber bis es soweit ist, dürfen sie ihren Hund keinesfalls dort einsperren, bevor er sich wohl fühlt, weil ein Negativerlebnis nur sehr schwer wieder abzutrainieren ist.

Im Urlaub sind meist auch noch viele andere Menschen z.B. in der Stadt auf dem Marktplatz oder im Hotel. Wenn Sie nicht einen Urlaub in der Abgeschiedenheit gewählt haben, sollte ihr Hund durch solche Situationen nicht zu sehr gestresst werden und nach Möglichkeit auch nicht die ganze Zeit im Hotelzimmer bellen oder die Einrichtung zerstören. In manchen Ländern ist es auch nötig, den Hund an der Leine bzw. mit Maulkorb zu führen. Auch daran sollte Ihr vierbeiniger Begleiter gewöhnt sein.

Bei der Einreise in fremde Länder ist es unbedingt nötig, alle nötigen Papiere dabei zu haben. Denn bei fehlenden Dokumenten kann die Traumreise schnell zum Horrortrip werden, wenn die Einreise sich erheblich verzögert oder im schlimmsten Fall ihr  Hund sogar in Quarantäne muss oder allen zusammen die Einreise verweigert wird. Deshalb unbedingt schon einige Wochen vor Reiseantritt die aktuellen Einreisebestimmungen für das jeweilige Land erfragen. Teilweise kann es sogar notwendig sein, mit den vorgeschriebenen Untersuchungen bis zu 7 (!) Monate (Bsp. Malta) vor dem geplanten Einreisetermin zu beginnen.

Wichtig ist auch an die Wiedereinreise nach Deutschland zu denken. Was viele oft vergessen, ist die Tatsache, dass man aus einigen sog. Drittländern kommend, neben der gültigen Tollwutimpfung, auch noch eine mind. 3 Monate alte Tollwuttitteruntersuchung nachweisen muss. Nähere Infos bekommen sie bei ihrem Tierarzt oder dem Veterinäramt. Unter www.petsontour.de finden Sie die aktuellen Einreisebestimmungen der wichtigsten Urlaubsländer.

Checkliste Einreiseformalitäten:
- Hat ihr Hund einen Mikrochip
- Hat er einen Heimtierpass
- Hat er nötige Impfungen, Gesundheitszeugnisse, Blutuntersuchungen,…
- Wird im Reiseland eine Behandlung auf Endo - bzw. Ektoparasiten verlangt? D.h. gegen Organparasiten oder Parasiten die die Haut befallen können wie Zecken oder Milben.
- Braucht das Tier eine gesonderte Einfuhrgenehmigung?
- In welcher Sprache müssen die Dokumente vorgelegt werden?
- Sind Transitländer auf der Strecke, die berücksichtigt werden müssen?
- Reise ich durch dritte Länder, die besondere Dokumente notwenig machen?

Wenn ihr Hund zu sog. Listenhunden gehört, die umgangssprachl. leider auch immer wieder als Kampfhunde bezeichnet werden, gelten in jedem Fall besondere Bestimmungen, die sie im Einzelfall klären müssen, da viele EU Länder ein Einreiseverbot für bestimmte Rassen festgelegt haben. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte die zuständige Behörde am Einreiseort kontaktieren.

Einige Wochen vor Antritt der Reise aber auch nach dem Urlaubstrip sollten sie einen Gesundheitscheck durch ihren Tierarzt vornehmen lassen und sich bei dieser Gelegenheit auch über evtl. Reisekrankheiten im Urlaubsland informieren. So können sie weitestgehend sichergestellen, dass „Fiffie“ die Reise gut überstehen wird und sich auch nach der Reise keine Erkrankung oder lästige „Bewohner“ mitgebracht hat. Hierbei sind ihre Beobachtungen für den Tierarzt sehr hilfreich, falls Sie ungewöhnliches Verhalten oder andere Besonderheiten an Ihrem Hund festgestellt haben. Vielleicht gab es während der Reise Ereignisse, die auf eine Erkrankung hindeuten könnten, wie z.B. Durchfallerkrankungen, Erbrechen, Schmerzzustände, Kontakt mit anderen Tieren,… Auf den folgenden Seiten und unter www.petsontour.de finden Sie die gängigsten Reisekrankheiten und sinnvolle Prophylaxen – also Maßnahmen, um Ihr Tier so gut es geht vor Infektionen zu schützen. Um die verschiedenen Medikationen abzustimmen, sollten Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten lassen.

Checkliste Reiseapotheke:
- Augensalbe
- Ohrentropfen
- Durchfallmittel und Elektrolyte
- Wunddesinfektion
- Wundsalbe
- Individuelle Medikamente zur regelmäßigen Behandlung (bei bekannten Erkrankungen oder chronischen Leiden)
- Einwegsspritze zur Medikamentengabe
- Fieberthermometer (Normaltemperatur liegt bei 38,5 – 39,0°C)
- Zeckenzanke
- Krallenschere
- Pinzette
- Verbandmaterial (Rollwatte, Mullbinde, sterile Wundkompresse, elastische Binde, Leukoplast, Schere)
- Bach - Blüten Rescuetropfen

Damit ihr Hund sich in der Fremde auch wie zuhause fühlt, trägt nicht zuletzt das gewohnte Futter bei. Für Hunde, die Trockenfutter gewohnt sind, ist das Management am unkompliziertesten, so könnensie auch in warmen Ländern den bestmöglichen Hygienestatus beibehalten. Wichtig hierfür ist, dem Hund immer Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen. Wenn Sie sich in Ländern aufhalten, in denen sie selbst auf Mineralwasser oder abgekochtes Wasser umsteigen, sollte auch ihr Hund kein Leitungswasser trinken müssen, weil unsauberes Wasser auch für ihren Hund immer eine Ansteckungsquelle für die verschiedensten Infektionen sein kann. Sollte es im Urlaub nötig werden, das Futter umzustellen, weil sie vielleicht auf einen anderen Hersteller ausweichen mussten, hat es sich bewährt, das neue Futter über einige Tage mit dem gewohnten zu mischen, damit ihr Hund sich daran gewöhnen kann.

Zu guter letzt noch einige Tipps zur Ausrüstung im Urlaub, damit Ihr Begleiter sich fühlen kann wie zuhause.

Checkliste Ausrüstung:
- Leine
- Halsband bzw. Geschirr mit Namen und Adresse (möglichst mit Urlaubsanschrift und Handy-Nr.)
- Maulkorb
- Decke o. Körbchen
- Bürste
- Heimtierpass und alle nötigen Dokumente
- Haftpflichtversicherung mit Nummer (Gültigkeit fürs Ausland überprüfen)
- Ticket (Flug/Bahn/Fähre)
- Transportbox
- Wasser- und Fressnapf
- Wasserkanister
- Kottüten
- Handtuch
- Spielzeug
- Dosenöffner, Löffel
- Sonnenschirm
- Wasserfeste Sonnencreme …

 

... und jetzt bleibt mir noch, ihnen einen tollen Urlaub mit Ihrem Hund zu wünschen. Viel Spaß!


Quelle: Reise KnowHow „Verreisen mit Hund“ von Mark Hofmann


Text: Tamara Artmann

 

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